Vulcano
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Vulcano ist nur dünn besiedelt, weniger als 900 Inselbewohner leben auf den 8 x 4 km, die meisten davon zwischen dem Hafen Porto Levante und dem schwarzen Sandstrand Porto Ponente sowie verteilt auf einigen Bauernhöfen.
€ 54,4 pro Person
Der karge Boden bietet geringe landwirtschaftliche Möglichkeiten. Ziegen, Hühner und Schafe trifft man auf der Hochebene von Piano auf einer Weide in 300 m Höhe.
Auf Vulcano gibt es weder Quellen und Bäche. Das gesammelt Regenwasser riecht jedoch im Sommer nicht für die Touristen aus, so dass Wasser mit dem Schiff herangefahren werden muss.
Im Sommer zieht Vulcano zahlreiche Touristen an, die meisten wohnen zwischen Porto Levante und Porto Ponente sowie in den Ferienanlagen der Halbinsel Vulcanello.
Die Insel Vulcano besteht vorwiegend aus dem Vulkan, der 391 m aus dem Meer herausragt. Aus Meeresspalten brodelt heißes Gas, Schwefel dringt durch die Ritzen des Kraters, aber auch nahe am Hafen, wo sich im Schwefelpfuhl die Menschen tummeln.
Die Inselgruppe des Archipels hat sich vor rund 360000 Jahren aus dem Meer erhoben und noch immer hoch aktiv. Noch jünger ist die Halbinsel Vulcanello, das 200 v.Chr. auf dem Meer erschien.
Schon die Griechen und Römer nutzten den Schwefel, das gelbe Gold der Insel für ihre Weine.
Bis ins 17. Jh. wurde Vulcano jedoch wegen seiner Ausbrüche nicht von Menschen besiedelt. Auch heute noch ist der Vulkan eine immer währende Bedrohung. Wohl gerade wegen des Nervenkitzels ist Vulcano eine gern besuchte Insel.
Die gesamte Insel Vulcano ist hoch aktiv und wird an zahlreichen Stellen überwacht, um einen Ausbruch rechtzeitig vorhersagen und die Insel evakuieren zu können. Man weiß nicht wann, aber dass er kommt, ist ziemlich gewiss.
Im Meer tritt ständig Schwefelqualm aus dem Erdinneren aus, steig nach oben und trübt das Wasser ein. Es blubbert wie in einem Whirlpool.
Schwefelhaltiger Schlamm wird durch die heißen Gase nach oben gepresst und bildet das beliebte Schlammbad Vasca di Fanghi.
Wenn jedoch durch Erdbeben oder Verschiebungen der Erdplatten Wasser auf heiße Magma trifft, führt dies zu schweren Explosionen.
Am 3.8.1888 fand der letzte große Ausbruch auf dem bewohnten Nordteil der Insel Vulcano statt. Schon Wochen lang waren die Aktivität der Fumarolen und die Temperatur des Wassers merklich angestiegen. Bei den ersten Explosionen konnten die Inselbewohner mit dem Schiff fliehen. Die Strafgefangenen, die auf Vulcano im Schwefelbergbau beschäftigt waren, versteckten sich in den Stollen der Faraglioni. Die folgenden Eruptionen schleuderten glühende Lava durch die Luft und setzen den Schwefel in Brand. Diesen und die folgenden Ausbrüche, die sich bis März 1890 hinzogen, überlebte keiner der Arbeiter des Schwefelbergbaus.
Der Gran Cratere ist ein Vulkan wie aus dem Bilderbuch. Immer wiederkehrende Ausbrüche formten einen runden Krater, an dessen Flanken sich Fumarolen befinden, aus denen ständig 500 Grad heißer giftiger Schwefeldampf austritt und die umliegende Lava gelb färbt und zarte gelbe Kristallstrukturen formt.
Besteigung des Gran Cratere Vulcano
Direkt neben dem Hafen befindet sich der Faraglione, ein in verschiedenen Farben schimmernder Felsen, unter dem einst Alaun abgebaut wurde. Neben dem Faraglione tummeln sich steingraue Gestalten in der "Vasca di Fanghi", dem schwefelhaltigen Schlammloch der Insel.
Der warme Schwefelschlamm soll eine gute Heilwirkung bei einigen Hauterkrankungen haben, aber auch bei Arthrose und Gelenkerkranungen Wunder tun.
Kurios sehen die grau beschlammten Körper allemal aus. Früher war das Baden im Schlammtümpel kostenlos. Seit ein paar Jahren wird das Bad mit Duschen und Umkleiden bewirtschaftet und kostet Eintritt. Das heiße übel riechende Schlammloch ist das ganze Jahr über als Heilbad in Betrieb.
Sehenswert auf Vulcanello ist das Monstertal "Valle dei Mostri". Unterhalb des Vulkankraters entstanden aus Lavabrocken bizzarre Skulpturen, die je nach Lichteinfall und Standpunkt des Betrachters als Bären, Hund, Riesen gedeutet werden können.