Vulkantour Tag 1
| Flug nach Catania | Catania in öffentlichen Verkehrsmitteln | Nicolosi, letzter Ort vor dem Ätna |
€ 85,- pro Person
Der Flug entlang der italienischen Mittelmeerküste war faszinierend gewesen, wir hatten uns auf die linke Seite gesetzt so dass wir nach dem Verlassen des Festlandes über Genua die 5 Terre mit der vorgelagerten Insel Palmaria erkennen konnten. Die kleinen malerischen Küstenorte, waren von oben kaum zu erkennende Minidörfer am Meer.
Wenig später flogen wir über die Toskana und die Insel Elba, später über Rom; der Tiber war nach heftigen Regenfällen überfüllt und seine Schlammspur ergoss sich ins Meer.
Am Golf von Napoli und Golf von Salerno erblickte man bei genauem Hinsehen die Amalfiküste und die Inseln Ischia und Capri mit den Faraglioni.
Dann folgten sie, die 7 Schönen, die Liparischen Inseln oder Äiolischen Inseln, die im Italienischen "Le Isole Eolie" heißen, verteilt mitten im Meer, zuerst das nördlich liegende Stromboli, der ständig hustende Vulkan und dann, schon dicht an Sizilien, die Inseln Panarea, Alicudi und Filcudi sowie die Hauptinsel Lipari, eng umlagert von Salina und Vulcano mit dem dampfenden Krater.
Das Flugzeug schlug nun einen Bogen über ganz Sizilien und plötzlich lag er vor uns, mächtig mit seinen über 3000 m Höhe, unser Ziel, der Ätna. Dann die sanfte Landung mit Blick übers Meer auf dem modernen Airport im sonnenüberfluteten Catania.
Wir hatten uns vorgenommen, in diesem Urlaub nur unsere Füße sowie öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Um zu unserer Unterkunft in Nicolosi, dem höchsten Ort vor dem Ätna zu gelangen, fuhren wir zuerst mit dem Linienbus Nr. 457 nach Catania Stazione, wo unser Bus nach Nicolosi abfahren sollte.
Nach 10 Minuten erreichte der Bus über die breite Zufahrtsstraße, vorbei am Hafen der Hochseeschiffe Catania. Jetzt begann eine kleine Stadtrundfahrt durch laute, enge Straßen, in denen jeder jedem die Vorfahrt nimmt und dadurch ein undurchdringliches Chaos entsteht. Immer wieder steht dem Bus ein Auto frontal entgegen, es wird gehupt und gestikuliert. Durch die Hauptverkehrsadern der Stadt: Piazza Borsellino - Via Vittorio Emanuele - Via Sangiuliano - Via Etnea - Corso Sicilia - Corso Martiri della Libertà kämpft sich der Bus Schritt für Schritt zum Bahnhof durch.
Vor dem Bahnhof befindet sich der zentrale Bushalteplatz und nach ein wenig Durchfragens und Aufregung der Passagiere, wo denn der Bus nun abfährt, kam dann tatsächlich der nagelneue Bus. Die Tickets mussten allerdings in der Bar gegenüber, erreichbar über die viel befahrende Straße, gekauft werden.
Wagemutig sprang ich zwischen hupenden Autos über die Straße, der Bus wartete inzwischen geduldig an der Ampel.
Nun begann eine fast 2-stündiger Rundfahrt, die ständig bergan über Gravina, Mascalucia, Belpasso nach Nicolosi in Richtung Ätna führte und immer wieder Einblicke in vergangener Vulkanausbrüche gab.
In 700 m über Meershöhe erreichten wir Nicolosi, einen kleinen Ort direkt unterhalb des Ätna mit Kirche und Bar im Zentrum und einem Park als Treffpunkt. Unser Bed and Breakfast in Nicolosi befand sich in 400 m etwas oberhalb des Ortskerns in einer Querstraße.
Wir wurden freundlich empfangen und in unser Zimmer mit Balkon und Blick über Catania und Sirakus geführt. In nördlicher Richtung ragte der Ätna über uns. Uns wurde die "Pizzeria 7" schräg gegenüber empfohlen, dort bekamen wir einen Rabatt, als wir den Namen der Inhaberin Patrizia unseres B&B La Giara erwähnten, sie ist hier Stammgast.
Erwähnenswert ist das Frühstück im B&B Giara, das nicht nur für italienische Verhältnisse einen Leckerbissen darstellt. Von den typischen frischen Cornetti, einige davon mit Pistazien gefüllt, gibt es die typischen Konfitüren aus Feigen, Orangen, Zitronen, aber auch kräftiges europäischen Frühstück mit den regionalen Schinken und Käsesorten, wie dem leicht angeräucherten Ragusano. Nicht fehlen darf natürlich im Land der Zitronen der frisch gepresste Orangensaft, die spremuta d'arancia.