Villa Romana
Die Mosaiken der römischen Villa del Tellaro in der Nähe von Noto sind ein Meisterwerk des 4. Jh. nach Christus. Sie wurden 1971 zufällig entdeckt, als Carabinieri Menschen entdeckten, die in einer alten Masseria (Gutshof) unerlaubt gruben. Die Kulturbehörde wurde informiert und sicherte das Gelände, in dem die Mosaiken von unschätzbarem Wert entdeckt worden waren.
Die Masseria in einer Größe von 6.000 qm war einst im Besitz einer römischen Familie aus Händlern und Großgrundbesitzern. Obwohl die Villa wesentlich kleiner ist als die Villa Romana del Casale im kleinen Ort Piazza Armerina nahe Enna, können es die sehr gut erhaltenen Mosaiken von Tellaro in ihrer Qualität der Arbeit und dem raffinierten Stil durchaus mit denen aufnehmen.
Der Fund umfasst drei Räume mit Mosaikfußböden mit mythologischen Szenen der Jagd, des Tanzes, Geschichten mit Tieren, Blumen und Gestalten.
Die römische Villa fiel einst einem Brand zum Opfer. Die heilige Melania, eine adlige Römerin, hatte Ende des 4. Jh. in Sizilien in Tallaro Zuflucht vor den Barbaren gesucht. Die römische Villa Tellaro gehörte zu den 60 Villen, die der Adelsfamilie gehörten. Wahrscheinlich wurde die Villa von den Invasoren angezündet.
Erst um 1700 wurde auf der Fläche ein Bauerngut errichtet und die Mosaiken verschwanden ca. 50 cm tief unter der Erde.
In den 1970 und -80 Jahren wurden die Mosaiken ausgegraben und in einer Werkstatt mühevoll zusammengesetzt.
Die Ausgrabungen ermöglichten es, die Bodenmosaiken auf der Nordseite des Peristylportals, drei gegenüberliegende Räume, und ein Stück der Südseite des Portals freizulegen.
Der gut erhaltene Boden der Nordseite einer Veranda erstreckt sich über 15 m Länge und 3,70 m Breite. Es ist eine Art Teppich aus reichen Lorbeer-Girlanden in Form von runden Medaillons mit geometrischen Motiven, die die gekrümmten Seiten der Oktogone abgrenzen. Außergewöhnlich ist die Farbvielfalt.
Die Motive sind in der afrikanischen Welt bekannt und werden "entrelacs de coussins" genannt.
Die Mosaikfußböden der beiden anderen Räume stellen Szenen der Jagd von großen Tieren dar. Interessant sind einige Details, wie z.B. die Werkzeuge, mit denen die Tiere erlegt wurden, die Hunde, die bereits damals zur Jagd genutzt wurden sowie die Becher aus durchsichtigem Glas, das von den Römern schon hergestellt werden konnte.