Insel Lipari
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Die Liparischen Inseln sind in einem vulkanischen Archipel entstanden. Es gibt zwei besonders aktive Vulkane (Vulcano und Stromboli), die anderen Inseln weisen geringe vulkanische Aktivitäten auf.
Die Liparischen Inseln gehören wegen ihrer bizarren Schönheit und ihren vulkanischen Phänomenen zum Weltnaturerbe der Menschheit der UNESCO
Die Besiedlung der Inseln erfolgt bereits in prähistorischer Zeit, wahrscheinlich wurden die Menschen durch die Fruchtbarkeit der Vulkanböden und durch das Obsidian angezogen, das als Schneidwerkzeug ein wertvolles Handelsgut war.
Später, als das Obsidian durch Metalle als Schneidinstrument abgelöst wurde, wurde mit Bimsstein, Schwefel und Salz gehandelt.
Zahlreiche Funde aus sechs Jahrtausenden beherbergt das Museum der Insel Lipari, eines der bedeutendsten prähistorischen Museen Italiens.
Lipari ist im Gegensatz zu den anderen Inseln relativ dicht besiedelt. Die fruchtbare Insel mit ihrem südlichen Flair ist Zentrum des Tourismus. Fast stündlich fahren die Tragflächenboote und Fähren zum Festland und der anderen Inseln des Archipels.
In den beiden Häfen der Hauptsstadt Lipari, Marina Lunga und Marina Corta spielt sich das Leben ab. Die Häfen sind durch den Burgberg und die Flaniermeile Corso Garibaldi miteinander verbunden.
In den engen Gassen wechseln sich Restaurants mit Delikatessenläden und Souvenirverkäufern ab. Im Hafen herrscht reges Treiben, Restaurants und Eisbars laden zum Schlemmen ein. Hektik scheint auf der Insel ein Fremdwort zu sein, dafür sorgt ein süßes "dolce far niente" und ein Schwätzchen für Erheiterung. Das Festland ist fern, auf der Insel lässt sich niemand so leicht aus der Ruhe bringen.
Zum Baden ist am besten der Ortsteil Canneto geeignet. Lange Sandstrände mit Sonnenschirmen aus Palmwedeln ziehen sich zwischen Meer und der schmalen Straße mit Eisbars, Restaurants und Ferienwohnungen.
Es gibt mehrere Busverbindungen auf der Insel, die Lipari Stadt mit den kleinen Orten Canneto, Acquacalda, Quattropani und Pianoconte verbinden.
Die wechselvolle Inselgeschichte ist im archäologischen Museum auf dem Burgberg Liparis dargestellt. Es handelt sich um eines der bedeutendsten Museen Italiens mit Fundstücken aus sechs Jahrtausenden. Auch heute kommen noch ständige neue Fundstücke dazu.
Dank des Lavastaubs, der die Amphoren und Sarkophage nach einem Vulkanausbruch bedeckt hat, sind die Gegenstände gut erhalten geblieben und einfach zu bergen gewesen.
Zahlreiche Tongefäße mit ihren bildlichen Darstellungen der Antike blieben so unversehrt erhalten und zeigen das Leben und die Lebensanschauung der Menschen in der Antike.
Erst in den 70-er Jahren wurde der Kreuzgang eines normannischen Klosters aus dem 12. Jd. neben der Kirche San Bartolo ausgegraben.
Lipari birgt einen weiteren Schatz: Die Thermen von Calogero (gebaut 2000 vor Chr. ist das älteste erhaltene Thermalbad mit Sauna.
Die Thermalquelle mit ihren Sulfaten und Natriumsalzen speist die Sauna, einen griechischen Kuppelbau, eines der wenigen Zeugnisse der mykenischen Kultur.
Die Menschen lebten von dem, was der Vulkan übrig gelassen hatte: Obsidian als Schneidwerkzeug, Kaolin als Grundstoff für Keramik und Bimsstein als Baustoff und zum Schleifen und Polieren sowie von der Landwirtschaft.
Die 300 m dicke Schicht aus Bimsstein aus den Cave di Pomice war das größte Vorkommen weltweit.
Auf Vulcano wurde jahrhunderte lang Schwefel abgebaut, das als Rostoff für Schwarzpulver und Waschmittel diente. Mehr als ¼ des weltweiten Verbrauchs kam aus Italien.
Der süße Malvasia Wein, dem der vulkanische Boden seien typischen Geschmack verleiht, Kapern sowie Oliven und Orangen wachsen hier. Besonders geschätzt werden von Kennern die kleinen Kapern aus Lipari und Salina sowie der "echte" Malvasia von den Inseln.
Kaolin, Schwefel- und Bimssteinabbau sind eingestellt, heute ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Äolischen Inseln.
Aber nur in den beiden Sommermonaten Juli und August sind die Inseln überfüllt und alle Betten ausgebucht.
Für einen Erkundungsurlaub mit Wanderungen durch die faszinierende Natur der Inseln sind Frühjahr und Herbst ideal geeignet. Man trifft auf eine große Ruhe, üppige Farbenpracht und eine angenehme Gelassenheit und Freundlichkeit der Inselbewohner.