Palermo
Palermo hat sich herausgeputzt! Als Hauptstadt Siziliens wurde Palermo 2018 als italienische Kulturhauptstadt gekürt und dieser Status hat Palermo zu einem Wandel verholfen. Heute befindet sich in Palermos Altstadt eine schmucke Fußgängerzone, wo einst Chaos und Verkehr herrschten. Palermo überrascht mit tollen Sehenswürdigkeiten, für die man sich ein paar Tage Zeit lassen sollte, auch um einen traditionellen Puppenspieler zu besuchen.
€ 30,- pro Person
Der Normannenpalast ist eine der Hauptattraktionen von Palermo und eng mit der Geschichte der Stadt verbunden. Der Palazzo dei Normanni steht an der höchsten Stelle des mittelalterlichen Kerns von Palermo. Auffällig ist der Baustil des Normannenpalastes. Er wurde im 9. Jh. ursprünglich als Sommerresidenz des arabischen Emirs errichtet.
Als dann die Normannen 1061 bis 1071 die Herrschaft in Sizilien übernahmen, ging der Palast in ihren Besitz über und sie bauten ihn zum Königssitz, den Normannenpalast, um. Nach weiteren Herrschaftswechseln wurde der Palast oft umgebaut und trägt damit jede Menge verschiedene Baustile in sich.
Heute dient der Normannenpalast als Sitz des Parlamentes und der Regionalregierung von Sizilien. Mit einer Führung können am Wochenende die Säle des Parlaments besichtigt werden.
An den Saal der Winde schließt sich die "Stanza di Ruggero (Rogers Schlafzimmer) an, das Privatzimmer des Stauferkönigs Roger, dessen Wände mit Marmor getäfelt sind und die Decke mit Mosaiken dekoriert wurde.
Im Gebäudekomplex befinden sich zwei Kreuzgänge.
Der Hof des Parlaments ist durch den Mattarella-Gang (Corridoio Mattarella) mit dem Hof Maqueda (Cortile Maqueda) verbunden.
Im Kreuzgang Cortile Maqueda befindet sich der Zugang zur Cappella Palatina.
Die Hauptattraktion des Normannenpalastes ist zweifellos die Hofkapelle Cappella Palatina.
Die Cappella Palatina (Pfalzkapelle) wurde 1132 bis 1140 n. Chr. unter König Roger II. im normannisch-arabisch-byzantinischen Stil als Hofkapelle des Palazzo Reale von Palermo errichtet.
Seit 2008 erstrahlt die Hofkapelle wieder im goldenen Glanz, wie sie ehemals im arabisch-byzantinischen Stil geschaffen wurde. Dies wurde dank des Kunstmäzenen und deutschen Unternehmers Reinhold Würth realisiert, der die Restaurierung großzügig unterstützte.
Die byzantinischen Mosaiken, mit denen die Cappella Palatina komplett ausgeschmückt ist, stellen die biblische Geschichte aus dem Alten Testament dar. In chronologische Folge kann man im Mittelschiff in zwei Reihen umlaufend die Szenen beginnend mit der biblischen Schöpfung in Bildnern lesen. Dies war die beste Methode, den christlichen Glauben zu vermitteln in einer Zeit, in der die Bevölkerung noch nicht lesen konnte.
Von der Kuppel über dem Presbyterium schaut Jesus auf die Besucher und an der Südwand des Presbyteriums sind Szenen aus seinem Leben dargestellt. Besonders beeindruckend ist auch die bemalte dreidimensionale Holzdecke aus Palermos arabischer Epoche.
Die Kathedrale von Palermo ist der Heiligen Maria Santissima Assunta geweiht. Der heutige Bau stammt von 1184, nachdem die Vorgängerkathedrale nach einem Erdbeben abgerissen wurde.
Die Kathedrale beherbergt vier Gräber der Könige und Kaiser. In den vier Särgen befinden sich die mumifizierten Überreste von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen, dessen Vater Kaiser Heinrich VI. von Hohenstaufen, dessen Mutter Konstanze und deren Vater, dem Normannenkönig Roger II.
Der Schwabenkönig Friedrich II (1194-1250) war ein Enkel von Kaiser Barbarossa und einer der bedeutendsten Staatsmänner Siziliens und Süditaliens. Er wuchs als Sohn der Königin Konstanze von Sizilien auf der Insel auf., Er prägte durch seinen Feingeist, seine Naturverbundenheit und seine wissenschaftliche Neugier sowie durch die Politik der Integration und Toleranz wesentlich das Stadtbild von Palermo und den Verlauf der Geschichte Siziliens. Friedrich der II war es auch, der das Castel del Monte in Apulien, nahe seiner Lieblingsstadt Andria, bauen ließ.
In einem Seitenschiff befindet sich ein weiteres für die palermitanische Geschichte bedeutendes Grab, das des Priesters Giuseppe Puglisi (1937-1993), der von der Mafia ermordet worden war. Er hatte der Mafia die Stirn geboten und seinem Mörder lächelnd in die Augen geschaut und gesagt, dass er seinen Mord bereits erwartete.
Ebenso beeindruckend ist die Besteigung des Domdaches, was am Sonntag Vormittag und im Sommer auch zu Sonderöffnungen am Samstag Abend möglich ist. Vom Dach aus kann man die äußeren Stilelemente des Doms sowie Palermo von oben bis zum Meer bewundern.
Zwei Hauptverkehrsadern kreuzen sich in Piazza Quattro Canti: Via Maqueda und Via Vittorio Emanuele, die früher Cassaro hieß und eine antike Straße der Phönizier war, die die Akropolis und den Normannenpalast mit dem Meer verband. Piazza Quattro Canti befindet sich genau in der Mitte und bildet einen guten Orientierungspunkt.
An der Kreuzung Quattro Canti treffen vier Altstadtviertel Palermos aufeinander mit drei Adelspalästen und einer Kirche. Die vier Eckgebäude wurden von einem Architekten aus Florenz Anfang des 17. Jh. so umgestaltet, dass ihnen die Ecken entfernt wurden, so dass anstelle einer Kreuzung ein achteckiger Platz entstand.
Die vier neu entstandenen Rundungen wurden danach in gleicher Weise gestaltet und erhielten Brunnen mit Skulpturen der Allegorien der vier Jahreszeiten und darüber in der ersten Etage Statuen der spanischen Könige und in der zweiten Etage Statuen der palermitanischen Schutzheiligen. Piazza Quattro Canti wird auch als „Teatro del Sole“ bezeichnet, weil zu jeder Tageszeit mindestens eine der Seiten von der Sonne beleuchtet wird.
Die Altstadtviertel sind:
Ursprünglich gehörte der große Brunnen aus weißem Carrara-Marmor mit den nackten Statuen und Skulpturen aus der Mythologie nicht nach Palermo. Der Künstler Francesco Cammilliani hatte den Brunnen 1554 erschaffen, der für einen reichen Florentiner gebaut worden. Da dieser ihn nicht bezahlen konnte, kaufte das damals reiche Palermo den Brunnen, der per Schiff in Einzelteilen nach Palermo kam, wo er gegenüber dem Rathaus Palazzo Pretorio seinen Platz fand.
Während Florenz mitten in der Renaissance lebte, traf die Nacktheit der Figuren im prüden Palermo auf großen Widerstand, wodurch der Brunnen nur noch Brunnen der Schande, Fontana della Vergogna, genannt wurde.
Die ab 1143 erbaute Kirche hat eine besondere Geschichte und Architektur. Sie befindet sich in Piazza Bellini hinter dem Rathaus gleich neben der Kirche San Gataldo.
Sie hatte ursprünglich die Form eines griechischen Kreuzes. Sie war als Privatkirche des Admirals Georg von Antiochien errichtet worden, der aus Syrien stammte. Das Innere ist mit byzantinischen Mosaiken geschmückt.
Die Besonderheit der Kirche besteht in Ihren Ritualen. Die meisten Priester der altalbanischen Pfarrei sind noch Albaner und der Gottesdienst wird nach byzantinischem Ritual gehalten.
2015 wurde die Kirche zusammen mit der Arabisch-normannischen Architektur in das Weltkulturerbe der Menschheit aufgenommen.
Auch die benachbarte Kirche San Cataldo, die dem Heiligen Cataldo geweiht ist, wurde von einem Admiral als Privatkirche 1160 gestiftet. Die Kirche mit drei Schiffen wurde danach den Benediktinermönchen von Monreale übergeben, die sie bis 1787 bewirtschafteten. Heute gehört die Kirche dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem (Ordine equestre del Santo Sepolcro di Gerusalemme), dessen Symbole in der Kirche unübersehbar sind.
Die von außen schlichte Kirche im arabischen Stil hat drei rote Kuppeln, mit denen sie einer Moschee ähnlicher ist als einer katholischen Kirche. Besonders schön sind die Mosaikfußböden und die Wandmosaiken.
Das Teatro Massimo ist das größte Opernhaus Italiens. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts von den sizilianischen Architekten Giovanni Battista Filippo und Ernesto Basile gebaut. Nachdem es durch Misswirtschaft baufällig geworden war, wurde es 1974 geschlossen und nach einer kompletten Restaurierung 1997 in neuem Glanz wiedereröffnet.
Das Theater kann besichtigt werden. Bei dieser Gelgenheit kann man die Künstler bei der Probe sehen. Zu empfehlen ist jedoch eine Oper in dem wunderbaren Operntempel zu genießen.
Die täglich stattfinden Märkte in Palermo sind mit ihren super frischen Produkten nicht nur Einkaufsparadies für die heimische Bevölkerung, sondern auch ein Touristenmagnet. Einen Bummel mit einer Verkostung auf dem Markst sollte man sich nicht entgehen lassen. Es gibt die drei großen bekannten Märkte.
€ 30,- pro Person
Mercato Vucceria: ist ein traditioneller Markt Palermos. Dadurch, dass er in vielen Reiseführern als unbedingtes Muss erwähnt wird, ist er überlaufen und nicht mehr zu empfehlen.
Mercato Ballarò: Der größte Markt ist der Ballarò-Markt, beginnen an der Piazza Ballarò. Probieren Sie die Kapern aus Salina, Tomatenpaste und getrocknete Tomaten sowie verschieden eingelegte Oliven.
Mercato del Capo Der Capo-Markt ist der typischste der Märkte in Palermo, hier kauft die einheimische Bevölkerung das frische Obst und Gemüse der Saison, den frischen Fisch direkt vom Fang sowie Gewürze und Zutaten.
Auf den Märkten kann man gut und ganz frisch das typische sizilianische Street Food essen, insbesondere frittierte Meeresfrüchte, Panini mit Schinken und Käse sowie Panelle (Frittierte Fladen aus Kichererbsenmehl).
Bei einer Street Food Tour lernen Sie typische Produkte und Gerichte der sizilianischen Küche kennen.
Die Kapuzinergruft von Palermo befinden sich außerhalb der Altstadt. In fünf Korridoren sind die bekleideten Leichname der Oberschicht von Palermo. Jeder Korridor ist einer Berufs- oder Bevölkerungsgruppe vorbehalten. So gibt es den Gang der Priester, der Kapuziner, den Gang der Autoritäten, die Kapelle der Santa Rosalia und Räume für die Jungfrauen und Kinder.
Die schönste Tote in der Kapuzinergruft ist die wie schlafend aussehende Rosalia Lombardo, die 1920 im alter von nur 2 Jahren an der Spanischen Grippe starb. Lange wurde gerätselt, wie der der Leichname des kleinen Mädchen so gut erhalten blieb, dass es aussieht als wurde sie im Schlaf lächeln.
€ 130,- pro Person
Fotografieren der ist streng verboten, um die Totenruhe nicht zu stören.
In Palermo gibt es mehrere Puppentheater, die die Tradition seit Jahrhunderten bewahren. Die Holzpuppen werden noch heute in Handarbeit hergestellt und am Abend werden die Geschichten um in den kleinen Theatern aufgeführt.
Am besten entdeckt man Palermo zu Fuß oder mit dem Hop On Hop Off Bus, der eine spannende Rundfahrt durch die Stadt verspricht und man an verschiedenen Haltestellen ein- und aussteigen kann und so eine ganze Menge an Sehenswürdigkeiten mitnehmen kann.
Wir empfehlen Ihnen einen Rundgang durch die Altstadt, den man gut an einem Urlaubstag schaffen kann und man die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum besucht:
€ 20,- pro Person
Zentraler Ankunftspunkt ist in Palermo der Bahnhof, wo sich auch der Busparkplatz der Fernbusse befindet.
So befindet man sich schon mitten im Zentrum, von wo aus der Stadtspaziergang beginnen kann. Die beiden Hauptachsen ab dem Bahnhof sind Via Roma und Corso Tukory.
Wir empfehlen als ersten Anlaufpunkt am Morgen vor dem großen Besucherstrom die Besichtigung des Palazzo dei Normanni mit der berühmten Palatin-Kapelle, je früher desto besser (geöffnet wochentags ab 9:00 Uhr, am Wochenende ab 8:30 Uhr).
Vom Bahnhofsvorplatz Piazza Giulio Cesare hält man sich links, überquert den bunten Markt Ballarò und geht über Corso Tukory und Corso Re Ruggero zum Normannenpalast. Alternativ fährt der Bus Linie 109 vom Bahnhof direkt zum Normannenpalast.
Erster Besichtigungspunkt ist der Normannenpalast mit der berühmten Hofkapelle von Roger II, Cappella Palatina.
Für dieses besondere Highlight sollte man sich genügend Zeit für die Betrachtung der Details nehmen. Wir empfehlen eine Fürhung, bei der man die wichtigsten Informationen erhält.
Der Normannenkönig Ruggero II ließ die Hofkapelle von 1130 bis 1143 mit einem immensen Reichtum an Dekoration bauen. Byzantinische Mosaiken, die die gesamte Bibelgeschichte Bild für Bild erzählen, schmücken Die Wände und die Decke der Hofkapelle. Goethe und Maupassant waren beeindruckt und der deutschen Unternehmer Reinhold Würth finanzierte nach dem Erdbeben von 2002 einen großen Teil der Rekonstruktion, so dass die Cappella Palatina seit dem Sommer 2008 wieder in einem großartigen Licht erstrahlt.
Bevor es zur Besichtigung der Kathedrale von Palermo geht, durchquert man den schönen Park Villa Bonanno, wo man sich eine kleine Pause auf einer der Bänke gönnen kann.
Die kleine Oase aus Palmen wurde 1905 geschaffen und stellt so eine schöne Verbindung zwischen dem Normannenpalast mit dem Barockbrunnen und dem Platz vor der Kathedrale dar. In der Mitte des Parks befinden sich die Mosaikfußböden von zwei Häusern aus der römischen Zeit, den Insula.
€ 130,- pro Person
Die Kathedrale von Palermo ist der Heiligen Maria Santissima Assunta geweiht. Bereits der Platz vor dem imposanten Gebäude lädt zum Verweilen ein.
Gegenüber der Kathedrale in Via Pietro Novelli befindet sich das Puppentheater Teatro Pupi Argento. Bei einem Besuch Palermos sollte man sich etwas Zeit für das unterhaltsame private Marionettentheater nehmen.
Aus der einst chaotischen Via Vittorio Emanuele wurde eine Fußgängermeile mit typischen Geschäften, auf der man Palermo von Porta Nuova bis zu den "Quattro Canti" und in der Verlängerung bis zum Hafen von Palermo bummeln kann.
Auf dem Spaziergang kommt man am Palazzo Castrone (rechter Hand), dem Collegio Massimo (linker Hand), der Kirche Santissimo Salvatore (rechter Hand), Palazzo Drago Ajroldi, Palazzo Riso mit dem gegeüber liegenden Platz Piazza Bologni vorbei.
Kurz vor den Quattro Canti befindet sich auf der rechten Seite die Kirche San Giuseppe die Teatini mit der unterirdischen Kapelle der Madonna della Provvidenza
Ein kurzer Halt lohnt sich in Piazza Quattro Canti.
Von Piazza Quattro Canti biegt man rechts ab und staunt sofort über den üppigen Brunnen auf der linken Seite, der ein wenig wie zwischen die Häuser gepresst wirkt. Rechts des Brunnens befindet sich die Comune von Palermo, das Rathaus des Bürgermeisters.
Zwischen dem Rathaus und der hinter dem Brunnen Pretoria befindlichen Kirche Santa Caterina führt ein schmaler Weg zur Piazza Bellini, wo sich gleich zwei überraschenden Kirchen befinden.
Santa Maria dell’Ammiraglio und die eher einer Moschee gleichenden katholischen Kirche von San Cataldo.
Monreale und Monte Pellegrino Strand Mondello
Die Kathedrale von Monreale gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie ist berühmt für ihre goldenen Mosaiken, die die Bibelgeschichte des Alten und Neuen Testaments erzählen. Die Kathedrale ist wie viele Gebäude Palermos im normannisch-arabisch-byzantinischen Baustil errichtet. Man kann ebenso den Kreuzgang mit dem Turm besuchen, der zum Benediktinerkloster gehört.
Der Monte Pellegrino erhebt sich nördlich der Altstadt von Palermo bis auf über 600m Höhe. Der Pilgerberg ist berühmt als Wallfahrtsort, denn hier werden die Reliquien der der heiligen Rosalia aufbewahrt. Die Santa Rosalia ist die Schutzpatronin von Palermo. Als junges Mädchen zog Rosalia in die Höhle am Monte Pellegrino, wo sie als Eremitin in Einsamkeit lebte und sechs Jahre später starb. Fünf Jahrhunderte später, im Jahr 625 wurde ihr Leichnam in einer tiefen Höhle gefunden. Jedes Jahr am 14. und 15. Juli wird das Fest der Heiligen Rosalia in Palermo mit Umzügen gefeiert. Die Statue der Santa Rosalia steht auf einer Aussichtsplattform auf dem Monte Pellegrino.
In der Nacht auf den 4. September findet die jährliche Wallfahrt zum Monte Pellegrino statt.
Die Bucht von Mondello mit ihrem Sandstrand ist ein beliebtes ausflugsziel der Palermitaner. Der Badeort war ursprünglich ein Fischerdorf, das die reichen Palermitaler entdeckten, um ihre Villen am Meer zu bauen. Der Fischerort hat an vielen Stellen noch seinen Charakter erhalten und man kann gut und typisch Essen gehen, natürlich mit Meeresblick.
Auffällig ist beim Rundgang durch Palermo der Mix von Baustile und Dekorationen verschiedener Kulturen. Sizilien ist multikulturell geprägt, hier herrschten Phönizier, Griechen, Karthager, Römer, Araber, Normannen, Staufer, Spanier, Savoyer.
Die wechselvolle Geschichte Siziliens mit den vielen Bevölkerungsgruppen brachte eine ganz eigene Sprache hervor, die ebenfalls aus einem Mix von griechischen, arabischen, französischen, spanischen und italienischen Wörtern und Grammatik besteht, wobei die Vokale e und o verschluckt oder als i und u ausgesprochen werden.
Im Mittelalter erlebte Sizilien Reichtum durch eine blühende Wirtschaft. Die Araber hatten den Anbau von Orangen und Zitronen eingeführt und die Zitrusfrüchte wurden in großem Maße exportiert, was einen Ausbau des Hafens mit sich brachte.
Seine kulturelle Blüte erlebte Palermo unter den normannischen Herrschern.
Dem Herrscher Roger II., der 1130 zum König von Sizilien gekrönt wurde, ist das friedliche Nebeneinander von Kulturen, Sprachen und Baustilen wesentlich zu verdanken. Unter ihm wurde die Politik der Toleranz ausgeübt, die den Menschen eine Freiheit ihrer Religionen und Traditionen ermöglichte.
Da die Bevölkerung zu großen Teilen aus Arabern bestand, waren diese auch die Bauherren Palermos. So ist es nicht verwunderlich, dass viele christliche Kirche eher orientalischen Moscheen gleichen als den katholischen Kirchen im damals traditionellen romanischen Baustil.
Diese Besonderheit in der Architektur wurde im Jahr 2015 mit dem Welterbe-Titel der Unesco geehrt. Es gehören neun Bauwerke Siziliens der“ arabisch-normannischen Architektur“ dazu: Der Normannenpalast, die Kirchen La Martorana, San Cataldo und San Giovanni degli Eremiti, das Sommerlustschloss Zisa, die Brücke Ponte dell’Ammiraglio sowie die Kathedralen von Palermo, Monreale und Cefalù.
Palermo war lange Zeit das Territorium für Mafiakriege. Die Cosa Nostra Zweige aus Palermo und Corleone lieferten sich blutige Kämpfe.
Insbesondere sind die beiden Staatsanwälte Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die im Kampf gegen die Mafia ihr Leben ließen, in die Geschichte eingegangen. Seitdem hat sich in Palermo eine Menge verändert. Große Teile der Bevölkerung wehrt sich bewusst gegen die organisierte Kriminalität. Am besten erfahren Sie mehr über die Geschichte der Cosa Nostra in Palermo bei einer Anti-Mafia-Führung, die von engagierten jungen Menschen durchgeführt wird. Einige davon sind mit ihren Familien selbst Opfer der Cosa Nostra geworden oder kennen Mafiosi persönlich. Eine spannende Führung, die wir nur empfehlen können.
€ 32,- pro Person