Piazza_Armerina
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Lassen Sie sich vom Landesinneren Siziliens verzaubern. Die meisten Touristen genießen Ihren Urlaub an den schönen Stränden Siziliens. Dabei hat Italiens größte Region so viel mehr zu bieten. Abseits der vielbefahrenen Touristenpfade trifft man auf pittoreske Orte mit freundlichen und hilfsbereiten Menschen und auf kleine Restaurants mit ausgezeichneter Küche.
€ 90,- pro Person
In 700 m Höhe gelegen, in den Bergen Erei, liegt umgeben von dichten Wäldern die schöne mittelalterliche Stadt Piazza Armerina. Zirka 20.000 Einwohner arbeiten hier vorwiegend von der Landwirtschaft und in kleinen Industriebetrieben.
Die eigentliche Attraktion aber, die Piazza Armerina berühmt gemacht hat, sind die Ausgrabungen der römischen Villa Villa Romana del Casale mit den einzigartigen Mosaik-Fußböden.
Erleben Sie die Magie der vergangenen Jahrhunderte in Piazza Armerina im wunderschönen gepflegten barocken Stadtzentrum. Durch die engen mittelalterlichen Gassen steigt man hinauf zum Dom, dem höchsten Bauwerk der Stadt, das in 721 m Höhe liegt. Weitere Attraktionen sind das Castello Aragonese und der elegante Palazzo Trigona.
Um die Altstadt von Piazza Armerina mit den Einkaufsstraßen Via Vittorio Emanuele, Via Umberto I, Via Garibaldi herum befinden sich die vier historischen Stadtteile.
Einstmals wurde die Stadt Piazza genannt, Armerina kam erst später dazu. Die Einwohner heißen Piazzesi.
Im Osten vom Zentrum liegt Casalotto auf einem Hügel. Casalotto war ehemals ein eigenständiges Dorf der Grafschaft Mazzarino mit einem Weiler. Das Stadttor San Giovanni wurde Ende des 16. Jahrhunderts geöffnet und so wurde Casalotto mit Piazzese vereinigt. Auch heute noch ist der Stadtteil Casalotto dicht besiedelt.
Im Südwesten befindet sich der Stadtteil Canali. Er wurde nach der Quelle benannt, die aus dem Sandstein sprudelt. Das Wasser hat eine konstante Temperatur von 15 Grad Celsius und hat Trinkwasserqualität. Die Fontana dei Canali mit den vier wasserspeienden Masken / Köpfen in Via Zaffiro ist das Sinnbild des Canali-Viertels. Im Canali-Viertel lebten im Mittelalter Juden und wurde daher Giudecca genannt. Als König Ferdinand von Aragon im Jahr 1492 alle Juden vertreiben ließ, wurden in ganz Sizilien zirka 100.000 Juden enteignet und vertrieben.
Im Westen liegt der Stadtteil Monte entlang der Via Monte. In diesem Stadtviertel herrscht die normannische Stadtstruktur mit einer Hauptstraße, von der die kleinen Straßen wie Fischgräten abgehen. In Via Monti sind das Dreifaltigkeitskloster, Monastero della Trinità und der Palazzi Geraci sehenswert. Am Ende der Via Monte befindet sich die Kirche Angeli Custodi mit schönen Freskenmalerein.
Nördlich des Zentrums, hinter dem Rathaus, beginnt das historische Viertel Castellina mit der Hauptkirche Santa Veneranda. Im unteren Teil der via Castellina war der Stadtteil durch den Turm Torre Castellina aus dem Jahr 1337 begrenzt.
Die Hauptattraktion von Piazza Armerina ist zweifellos die wenige Kilomenter entfernte römische Villa del Casale. Die fast 2000 Jahre alten Mosaiken zeigen uns heute das Leben im römischen Reich, zumindestens das ihrer Herrscher. Denn die Villa Casale gehörte einem von ihnen. Wem, das weiß man bis heute nicht so genau.
Jedes Jahr am 12. bis 14. August bestreiten die vier historischen Stadtviertel den Palio dei Normanni, dem sich die vier „Contrade“ in einem Ritterturnier gegenseitig herausfordern. Dabei wird eine Episode aus dem zwölften Jahrhundert mit mittelalterlichen Kostümen nachgestellt, die von der Eroberung Siziliens durch die Normannen unter Ruggero D'Altavilla erzählt, die die arabische Herrschaft beendete und Siziliens zur Blütezeit verhalf.
Darüber hinaus verfügt das kleine Städtchen über folgenden sehenswerte Gebäude:
Die Geschichte des Sees ist mit der griechischen Mythologie verbunden und der Legende vom Raub der Persephone (bei den Römern hieß sie Proserpina),
Persephone war die Tochter von Demeter. Als sie in der Nähe des Sees Blumen sammelte, wurde sie vom Gott der Unterwelt, Hades (Pluto), entführt und zu seiner Braut gemacht. Demeter suchte neun Tage lang lang nach ihrer Tochter. Die Göttin der Fruchtbarkeit vernachlässigte dabei ihre Pflicht. Am zehnten Tag brachte Zeus, besorgt über die Hungersnot, der die Menschheit ausgesetzt werden könnte, Demeter an den Ort, an dem ihre geliebte Tochter gewaltsam in die Unterwelt hineingezogen wurde. Auf die verzweifelten Bitten ihrer Mutter hin stimmte der Vater der Götter dem Bitten von Demeter zu und Persephone durfte für sechs Monate im Jahr zu ihrer Mutter auf die Erde zurück. Für die restlichen sechs Monate musste sie bei ihrem Mann in der Unterwelt bleiben.
Demeter akzeptierte die Entscheidung, aber sie erließ auch ein Urteil: Solange sie von ihrer geliebten Tochter getrennt war und die Traurigkeit ihr Herz erfüllte, wurde die Erde unfruchtbar und es entstanden Herbst und Winter. Mit der Rückkehr von Persephone kehrte die Freude und die Fruchtbarkeit auf die Erde zurück und die Blumen und Vögel erwachten und die Bäume trugen Früchte. So entstanden Frühling und Sommer.
Keramikfunden und bearbeitete Metallstücke, die aus einer nahegelegenen Hütte stammten, belegen die Besiedlung des Gebietes um Piazza Armerina ab der frühen Bronzezeit. Später siedelten wahrscheinlich auch die Griechen hier.
Die Besiedlung durch die Römer ist mit der großen Villa Romana del Casale belegt, deren großes Anwesen sich 4 km außerhalb von Piazza Armerina befand.
Es gibt nur wenige Informationen vor der Zerstörung durch die Normannen 1161. Sichere Quellen gibt es erst ab der normannischen Zeit ab 1163 wieder, als unter Wilhelm II. der Wiederaufbau begann. Wilhelm II. Hatte keine direkten Erben. Costanza von Altavilla, Tochter von Roger II und Thronfolgerin, heiratete 1186 den Schwaben Heinrich VI., Sohn von Friedrich Barbarossa. Die Hochzeit leitete den Übergang von der normannischen Herrschaft Siziliens an die schwäbischen Hohenstaufer ein. Ab 1194 begann die Zeit der Schwaben mit Heinrich VI., danach Friedrich II, und sie endete mit Manfredi 1266. Als Friedrich II. starb, war Piazza eine der wichtigsten Städte des Königreichs Siziliens.
Im 14. Jahrhundert besetzten der Lombarden den Hügel und errichteten eine Stadtmauer. Der Zusatzname Armerina wurde erst 1862 an Piazza angefügt.
Piazza Armerina liegt im Landesinneren von Sizilien, ca 30 km südlich von der Provinzhauptstadt Enna und 30 km südwestlich von Caltagirone, der Stadt der Majolika-Treppe.
Ohne Fahrzeug ist es etwas schwierig, nach Piazza Armerina zu kommen. Der nächste Bahnhof ist in Enna oder Caltagirone. Eine direkte Verbindung zwischen den beiden Orten gibt es nicht, die Zugverbindung von Enna nach Caltagirone führt über Catania an der Ostküste.
Man muss also von Enna oder Caltagirone mit dem Bus anreisen. Die Fahrt dauert 45 min und ist dafür sehr preiswert.
Oder man bucht eine organisierte Tagesfahrt von Palermo oder Catania aus. Hier finden Sie die Angebote: